Eine neue Studie zeigt: energetische Erneuerungen, die durch Förderprogramme ausgelöst werden, rechnen sich.

Eine neue Studie zeigt: energetische Erneuerungen, die durch Förderprogramme ausgelöst werden, rechnen sich. Mit jedem Förderfranken wird ein volkswirtschaftlicher Nutzen von mehr als einem Franken erzielt. Somit liefert die Studie eine wichtige Ergänzung für die laufenden Diskussionen um Kürzungen beim Gebäudeprogramm.

Das sind die Fakten:

  • Die neue Studie von EBP untersucht die volkswirtschaftlichen Effekte des Gebäudeprogramms.
  • Das Ergebnis: Das Gebäudeprogramm steigert die Bruttowertschöpfung, die Steuereinnahmen, die Beschäftigung und senkt die Umweltkosten.
  • Pro eingesetztem Förderfranken beträgt die Summe der positiven wirtschaftlichen Effekte theoretisch 7.40 CHF.
  • Selbst bei einem hohen Mitnahmeeffekt von beispielsweise 50 Prozent ergäben sich pro Förderfranken eine Bruttowertschöpfung von 0.80 CHF, Steuereinnahmen von 0.10 CHF und eingesparte Umweltkosten von 2.80 CHF.
  • Damit ergänzt die Studie die Grundlagen für eine umfassende Kosten-Nutzen-Abwägung des Gebäudeprogramms.

Die Studie liefert für die Gebäudehülle-Branche wichtige Erkenntnisse. Gebäudehülle Schweiz hat in der Begleitgruppe mitgearbeitet und einen Teil mitfinanziert.

Volkswirtschaftlicher Blick auf das Gebäudeprogramm

Seit 2010 unterstützt das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen energetische Sanierungen mit dem Ziel, den Treibhausgasausstoss im Gebäudebereich zu senken und die Energieeffizienz zu steigern. Die Studie untersucht das Förderinstrument hinsichtlich seiner volkswirtschaftlichen Auswirkungen.

Substanzielle volkswirtschaftliche Effekte

Die Ergebnisse zeigen: Das Gebäudeprogramm stärkt die Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze, reduziert Umweltkosten, generiert Steuereinnahmen und dämpft die Zunahme des Winterstromverbrauchs.

Alles in Allem wurde durch die geförderten Massnahmen zur Gebäudehüllensanierung und zum Heizungsersatz eine zusätzliche jährliche Bruttowertschöpfung von 535 Mio. CHF erzielt, wovon 250 Mio. CHF auf die Baubranche entfallen. Gleichzeitig wurden über 3’700 Vollzeitstellen (VZÄ) geschaffen. Die Mehrheit davon entfiel ebenfalls in der Baubranche. Die vermiedenen Umweltkosten durch reduzierte Treibhausgas- und Feinstaubemissionen belaufen sich auf rund 1,8 Mrd. CHF. Dabei fallen mit 1,2 Mrd. CHF vor allem die durch den Heizungsersatz eingesparten Treibhausgasemissionen ins Gewicht.

Hinzu kommt, dass das Gebäudeprogramm rund 64 Mio. CHF an zusätzlichen Steuereinnahmen generiert. Mit zusätzlichen 33 Mio. CHF ist in diesem Zusammenhang die Einkommenssteuer hervorzuheben.

Der Ersatz von Öl- und Gasheizungen führt zu zusätzlichem Stromverbrauch im Winter. Diese Studie zeigt, dass dank der Förderung im Bereich Gebäudehülle dieser Anstieg halbiert werden kann.

Wird diese Wirkung den Ausgaben im selben Zeitraum gegenübergestellt, so ergibt sich das folgende Bild: Pro investiertem Förderfranken entstehen 1.70 CHF Bruttowertschöpfung, 0.20 CHF Steuereinnahmen und 5.60 CHF eingesparte Umweltkosten. Eine detaillierte Ansicht zum Einfluss verschiedener Mitnahmeeffekte zeigt Abbildung 1.

 

Statistik Wirkung pro Förderfranken

Kürzungen beim Gebäudeprogramm bremsen die Wirtschaft

Im Rahmen des sogenannten Entlastungspakets 2027 plant der Bundesrat, die Bundesgelder für das Gebäudeprogramm (389 Mio. pro Jahr) zu streichen. Vor diesem Hintergrund liefert die Studie eine wichtige Grundlage für eine vollständige Kosten-Nutzen-Abwägung des Gebäudeprogramms.

Die Ergebnisse legen nahe, dass die geplanten Kürzungen die Volkswirtschaft bremsen, Arbeitsplätze vernichten, zu hohen Umweltkosten führen und Steuerausfälle nach sich ziehen würden.

Über die Studie

Die Studie wurde von EBP im Auftrag von EIT.swiss, Gebäudehüllen Schweiz, Konferenz kantonaler Energiefachstellen, Raiffeisen Schweiz, Thurgauer Kantonalbank und des WWF Schweiz durchgeführt.

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